Eine Gefahr für Demokratie und Freiheit
Die investigative CORRECTIV-Recherche über ein Geheimtreffen extrem rechter Akteure in Potsdam im November 2023 wurde Anfang 2024 bundesweit bekannt. Führende AfD-Vertreter, Köpfe der IdentitärenBewegung und andere Akteure der „Mosaik-Rechten“ hatten Pläne zur massenhaften Deportation von Menschen aus Deutschland erörtert. Die Recherche rüttelte viele Menschen wach. Es folgten die größten Demonstrationen gegen die extreme Rechte in der Geschichte der Bundesrepublik.
Wahlen anzweifeln, das Verfassungsgericht diskreditieren, politische Eliten systematisch herabwürdigen, öffentlich-rechtliche Medien bekämpfen: Der Angriff der AfD auf die Demokratie begann nicht erst mit dem Potsdamer Geheimtreffen.
Illegale Parteispenden und verdeckte Wahlkampfhilfe aus dem Ausland, die Abkehr von der Westbindung, die Hinwendung zu Russland und China, das angekündigte Ende der universellen Menschenrechte in einer „multipolaren Weltordnung“ oder der Masterplan zur Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland – diese Taktiken und Ziele der AfD sindseit langem bekannt.
Der Investigativ-Journalist Marcus Bensmann berichtet aus erster Hand von den Recherchen des gemeinnützigen Medienhauses CORRECTIV darüber,
- wie der Aufstieg der AfD mithilfe einer illegalen, millionenschweren Werbekampagne erst möglich wurde,
- wie verdeckte Parteispenden die Radikalisierungder Partei vorantrieben,
- wie sich die AfD durchgehend der Desinformation und der systematischen Täuschung bedient,
- und wie die Partei eine Gefahr für Demokratie und Freiheit wurde.
Wir diskutieren mit Marcus Bensmann außerdem:
- welche politischen Schlüsse aus den Recherchen von CORRECTIV gezogen werden müssen, um dem Angriff der extremen Rechten auf die freiheitliche Demokratie wirksam begegnen zu können,
- warum es der Recherche „Geheimplan gegen Deutschland“ zumindest kurzzeitig gelang, die Teflon-Schicht der AfD zu zerkratzen und was man daraus lernen kann,
- wie CORRECTIV mit Verleumdungskampagnen seitens der AfD zu ihren Recherchen umgegangen ist,
- was Presse und Journalismus für die Verteidigung der Demokratie leisten können und sollten,
- und was die Zivilgesellschaft tun kann, damit solche Recherchen zu politischen Konsequenzen führen.
Marcus Bensmann war einer der Journalist*innen hinter der Investigativ-Recherche „Geheimplan gegen Deutschland“. Von 1994 bis 2014 arbeitete er in Zentralasien, Kaukasus, Afghanistan, Iran und Irak für verschiedene deutsche, schweizerische und japanische Medien. Er berichtete über Kriege, Geiselnahmen und ethnische Unruhen, Machtmissbrauch und Korruption. Seit 2014 ist Bensmann beim Recherchenetzwerk CORRECTIV. Ein Schwerpunkt seiner Recherchen ist die AfD. 2017 erschien sein Buch „Schwarzbuch AfD“, 2024 die Recherchesammlung „Der AfD-Komplex“.